IPCPR 2016 Teil 2 von 3: Die großen Marken

Während bei den vielen kleinen Manufakturen und Marken aufgrund der in Teil 1 erwähnten FDA-Regulation wirklich einiges los war, herrschte bei den größeren Marken eine Mischung aus Gelassenheit bis hin zu einer abwartenden Haltung. Die ganz großen der Branche, namentlich Altadis, General Cigar und Davidoff machten im Grunde weiter als wäre nichts gewesen, während sich die nächste Kategorie darunter doch merklich zurückhielt.

Die "neue" Ovation
Die „neue“ Ovation

 

Alec Bradley & Ashton

So brachte Alec Bradley dieses Jahr gar nichts Neues auf der Messe. Immerhin konnten wir Importeur Wolfertz entlocken, dass er aus den letzten Releases der Tempus Maduro und der Nica Puro Rosado (letztere exklusiv für AB Lounges) doch ein paar über den großen Teich bringen möchte. Ashton brachte schicke neue Vitolas für die La Noblesse und Ovation (nicht in D erhältlich) und dazu einen gänzlich neuen Blend unter der Marke San Cristobal / Paradiso: Die Quintessence, die wir aber leider nicht probieren konnten. Dafür gab es ein paar der wirklich sehr leckeren Ashton Symmetry, die wir sehr empfehlen können!

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Rocky Patel Fifty-Five

 

Rocky Patel & Davidoff

Auch Rocky Patel hielt sich fast etwas zurück, ließ es sich aber nicht nehmen, doch drei neue Linien zu präsentieren: Die Special Edition, die exklusiv nur „offline“ im Fachhandel verkauft werden wird, die sehr schicke Fifty-Five, ein würziger Geburtstags-Blend zu Rockys 55. Geburtstag aus Nicaragua, der nur im 55er Ringmaß verfügbar ist und die Dark Dominican, die erste dominikanische Zigarre aus dem Hause. Bei Davidoff stand alles im Zeichen des neuen Yamasa-Projekts: In diesem „neuen“ Anbaugebiet zieht man sich nun Tabak für die neue Regelproduktion heran, die an die Erfolge der Escurio und Davidoff Nicaragua anknüpfen soll. Ansonsten war bei den anderen Marken des Konzerns etwas weniger los, lediglich Camacho stellte die limitierte Check Six aus. Die neuen Verpackungen der AVO Zigarren gefielen uns allerdings schon mal sehr gut!

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Limited Edition der genialen „Le Bijou“ von My Father Cigars

 

My Father & Padron

Bei My Father Cigars gab es auch eher weniger Neues zu bestaunen. Zwar legte man – durch den Achtungserfolg der zugegeben genialen MyFather Le Bijou im Cigar Aficionado – eine limitierte Version 2016 nach und lässt mit der 35$(!) teuren Garcia y Garcia eine zweite limitierte Edition vom Stapel, an neuen regulären Produktionen haben wir jedoch nur die Flor de las Antillas Maduro erblicken können, die es aber zuvor schon als Sonderserie für einen großen US-Händler gab. Bei Padron gab es übrigens zwei Ergänzungen der Anniversary Line: Die 1926 als No. 90 – zu Ehren des 90. Geburtstages von Familienoberhaupt Jose O. Padron – ist gleichzeitig die erste Padron-Zigarre im Tubo und die 1926 No. 47 als wunderschöne Robusto. Letztere war allerdings bereits vor einiger Zeit als limitierte Auflage erschienen. Zudem überarbeitete man den Blend der Padrom Damaso, die letztes Jahr erschienen ist.

CAO Consigiere
CAO Consigiere im Stile der „Sopranos“

 

Altadis & General Cigars

Beide Marken sind ja in den USA vor allem mit „ihren Versionen“ der kubanischen Marken Cohiba, Romeo y Julieta etc. erfolgreich. Da diese niemals nach Deutschland kommen werden, sind die Stände von wenigen Ausnahmen mal abgesehen weniger interessant. Unser Freund Ricky Rodriguez zeigte uns das Remake der CAO Sopranos, die jetzt Consigliere heißt, aber nicht direkt nach Deutschland kommt. Besser stehen die Chancen für die Dunhill Aged Maduro von BAT und die Don Tomas Nicaragua, aber auch hier weiß man noch nichts Neues. Dafür nutzten wir die Zeit, uns ausgiebig mit Michael Giannini von Foundry Cigars, der Kreativschmiede von General Cigars, zu unterhalten. Er ist ein echt guter Typ, etwas schräg, aber dabei unheimlich authentisch! Im Fokus stand dieses Jahr eine Zusammenarbeit mit AJ Fernandez unter dem Titel Time Flies, die in einer sehr coolen Totenkopf-Kiste kommen.

Die neue Cabinetta... yes!
Die neue Cabinetta… endlich!

 

Drew Estate & Joya de Nicaragua & Oliva

Bei Drew Estate gab es vor allem ein Update, was die Verpackungen angeht. Viele Marken bekamen ein Makeover, insbesondere Tubos scheinen groß im Kommen zu sein. Ansonsten gab es mit der Herrera Esteli Miami eine Neuheit, die es wohl nicht bis zu uns schaffen wird – zumal es bisher nicht einmal die reguläre Herrera Esteli hier offiziell gibt. Eine der cooleren Neuheiten ist die Kentucky Fire Cured Swamp Thang, die von Aufmachung und Verpackung her auf jeden Fall herausragend sind. Die Zigarren sind dabei im Kopf mit geräuchertem Tabak überzogen und sonst mit einem grünen Candela-Deckblatt gerollt. Der Geschmack ist dadurch wirklich außergewöhnlich, wenn auch für den deutschen Gaumen – von den Toscano-Fans einmal abgesehen – doch etwas weit ab vom Schuss. Aber: Mal wieder etwas Neues von den Mannen um Jonathan Drew, die jetzt endlich auch verstärkt in Europa aktiv werden möchten. Bei Joya de Nicaragua legte man die Cabinetta wieder auf und bringt nach dem Erfolg der Joya Red nun die Joya Black an den Start. Bei Oliva hingegen gab es wenig Neues zu berichten. Die NUB Café heißen jetzt Nuance und es gibt mit Minze und Kürbis zwei neue Geschmacksrichtungen. Dazu gibt es einen neuen Besitzer: Das belgische Familienunternehmen J. Cortes hat sich die Firma Oliva geschnappt und holt diese tolle Marke nunmehr unter europäische Fittiche. Da war wohl im Vorfeld der Messe genug los, dafür ließ man es auf der Messe etwas ruhiger angehen. Ausnahme: Es gab eine wirklich coole Virtual Reality Tour über die Farm der Olivas zu bestaunen – echt einmalig gut!

Weiter geht es dann mit Teil 3: Die kleinen Marken…

 

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Die Tempus Maduro kommt wohl rüber zu uns!
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Das neue Design der AVO Nicaragua ist Klasse!
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Bei Davidoff war alles Yamasà
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Sehr edel und nur für den Faschhandel
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Zusammenarbeit von Foundry (General Cigars) und AJ Fernandez
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Neuinterpretation der Ramon Allones von Foundry’s Michael Giannini
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Schmeckt super! Die neue Joya Black
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Drew Estate’s Undercrown im neuen Tubo
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Fred Vandermarliere, neuer Besitzer von Oliva,  testet die Virtual Reality
It's a Swamg Thing - von Drew, wem sonst
It’s a Swamp Thing – von Drew Estate, wem sonst…
Zwei coole Typen: General Cigar's Michael Giannini und Noblego-Gründer Benjamin Patock
Beim Fachsimpeln: General Cigar’s Michael Giannini und Noblego-Gründer Benjamin Patock

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