Das Deckblatt – mehr als nur eine Hülle

Das Deckblatt, in Fachkreisen auch Capa genannt, ist das Tabakblatt, welches um die Puppe gewickelt wird. Es wird genutzt, um die Puppe, die auch als Wickel bezeichnet wird, blickdicht abzudecken. Der Wickel selbst besteht aus Einlage und Umblatt. Im Fachjargon wird neben den Begriffen Capa und Deckblatt auch immer wieder die Bezeichnung Wrapper genutzt, die international verständlich ist.

Das Deckblatt und seine Aufgaben

Das Besondere am Deckblatt ist, dass es nicht nur Auswirkungen auf den Geschmack einer Zigarre hat, sondern auch auf das Aussehen. Wichtig bei der Wahl der Capa ist in allererster Linie die Optik, die Eigenschaften wie Struktur, Konsistenz und Feinädrigkeit einfasst.

Das Aussehen

  • Die Struktur: Chinchalero NovilloStruktur und Farbe der Zigarre sollten nach Möglichkeit eine hohe Gleichmäßigkeit aufweisen. Ein wahrer Aficionado wird sich nur an eine Zigarre heranwagen, wenn diese auch Vertrauen aufbaut. Das bedeutet, dass das Deckblatt positiv für das stehen muss, was sich dem Auge entzieht, nämlich der Einlage und dem Umblatt.
  • Die Feinädrigkeit: Eine hohe Zigarrenqualität lässt sich auch anhand der Adern auf dem Deckblatt feststellen. Nimmt man die Capa einmal genauer unter die Lupe, wird man einen Blick auf die Adern der Zigarre erlangen. Sind diese eher dick und häufig vorhanden, weist dies auf eine eher schlechte Zigarre hin. Die Adern oder Venen enthalten kein Aroma und sind ein reiner Nikotin-Lieferant. Weniger Adern bedeuten also mehr Fläche, in der sich Aroma befindet.
  • Der Zustand: Das Deckblatt kann auch Informationen darüber liefern, ob die Zigarre allgemein auf eine seriöse Herstellung zurückblicken kann oder eher nicht. So können sich auch Risse auf der Oberfläche des Wrappers befinden. Ist dies der Fall, sollte man ebenfalls die Finger davon lassen. Beim Zug entflieht Luft durch die Risse und das Aroma gelangt nur noch geschwächt an den Gaumen.

Geschmack und Aroma

Ein gutes Deckblatt sollte aber natürlich nicht nur über ein gutes Äußeres verfügen, sondern auch ein sehr guter Aromen- und Geschmacksträger sein. Das Deckblatt selbst kann mehr als die Hälfte der Aromen einer Zigarre in sich tragen. Zusätzlich muss es aber auch die restliche Aromenfülle der Puppe weiter transportieren können. Der Geschmack des Deckblatts kann davon abhängig sein, ob es sich um ein Semicorona- oder ein Centrofino-Blatt handelt. Wichtig ist außerdem die Frage, wann es geerntet wurde und ob und wie eine Fermentation stattgefunden hat. Ist ein Deckblatt besonders lange der Sonne ausgesetzt wird es mehr Zucker und Öl produzieren und somit im ersten Drittel besonders süßlich schmecken.

Die Verarbeitung

Schlussendlich muss das Deckblatt natürlich auch gut zu verarbeiten sein. Dafür muss es zum einen biegsam und dünn genug sein, um den Wickel fest zu umschließen. Zum anderen muss es aber auch stark genug sein, um sich ohne Probleme verarbeiten zu lassen. Vor allem die Dicke wirkt sich letztlich beim Rauchen sehr positiv beim Abbrand aus.

Die Herkunft

Das Deckblatt gibt außerdem Auskunft darüber, wo eine Zigarre herkommt. Stammt das Deckblatt aus Brasilien, ist die Zigarre eine Brasil. Dabei können Umblatt und Einlage aus demselben Land kommen, sie müssen es aber nicht. Die Puppe selbst hat keine Auswirkungen darauf, welche Herkunft letztlich auf der Verpackung einer Zigarre steht.

Die 7 Farben des Deckblatts

Die unterschiedlichen Farben des Deckblatts haben keinerlei Auswirkungen auf den Geschmack der Zigarre, aber sie ermöglichen einen Rückblick auf die Stärke und die Aromen. Je dunkler ein Deckblatt ist, desto intensiver und süßlicher ist der Geschmack. Sehr erfahrene Raucher können in etwa 80 Farben der Zigarre ausmachen, offiziell gibt es aber eine Klassifizierung nach sieben Farbkategorien. Zu den sieben allgemein anerkannten Farbkategorien gehören

Zigarren mit unterschiedlichen Deckblattfarben:

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