Mecanizado – Zigarrengenuss aus der Maschine

Der Begriff Mecanizado steht im Spanischen für die maschinelle Herstellung einer Zigarre. Diese steht im Gegensatz zu dem Begriff totalmente a mano, der ausschließlich von Hand gefertigte Zigarren bezeichnet. Werden Formate in einer Fabrik mecanizado, also maschinell, produziert, gehören sie zu den eher preiswerten Zigarren. Totalmente a mano steht hingegen für mehr Arbeitsaufwand und somit eine größere Qualität und einen höheren Preis.

Maschinell gefertigte Zigarren unterscheiden sich von handgefertigten. Ihre Einlage kann, muss aber nicht aus Tabakbruch bestehen. Durch ganze Einlageblätter brennt eine Zigarre länger und entwickelt so einen intensiveren Geschmack. Außerdem besitzen mecanizado produzierte Zigarren meist keine Kappe, die vor dem Rauchen abgeschnitten werden muss. Sollte diese doch vorhanden sein, ist sie meist spitzer als bei handgefertigten Zigarren.

Geschichte der maschinellen Fertigung

Zigarren und Zigarillos wurden ursprünglich alle von Hand gefertigt. Mit der immer stärker ansteigenden Nachfrage wurde dies allerdings zum Problem. Beim Drehen per Hand konnte ein geübter torcedor meist nicht mehr als 30 Stück in der Stunde rollen. Um die große Nachfrage befriedigen zu können, wurde Anfang der 1920er Jahre eine Maschine entwickelt, mit der die Tabakblätter zu einem Wickel geformt und dann überrollt werden konnten. Die heute genutzten Maschinen können inzwischen 15 bis 200 Zigarren pro Minute herstellen. Durch diese mecanizado Fertigung kann nicht nur eine höhere Stückzahl gesichert, sondern auch eine gleichbleibende Qualität gewährleistet werden.

Die halb-maschinelle Fertigung

In Kuba hat sich daneben das Verfahren der halb-maschinellen Fertigung entwickelt. Dabei wird zwar die Puppe von einer Maschine gefertigt, das Deckblatt wird aber weiterhin von Hand auf die Puppe gerollt. Dadurch werden Zigarren mit einer ziemlich hohen Qualität produziert, die dennoch einen günstigen Preis aufweisen.

Mecanizado produzieren

Die Herstellung einer Zigarre ist allerdings immer noch recht kompliziert und arbeitsintensiv. An Maschinen, die eine Zigarre mit einem gewissen Qualitätsstandard produzieren müssen, werden hohe Anforderungen gestellt. Das liegt vor allem an den umfangreichen Arbeitsschritten.

  • In einem ersten Schritte müssen die überaus sensiblen Tabake mit der Hilfe feuchtwarmer Luft in Vakuum-Trommeln gelöst werden. Sie sollen später die Einlage bilden. Dafür wird nach dem Anfeuchten die Mittelrippe maschinell entfernt und dann anschließend die Einlage getrocknet.
  • Diese getrocknete Einlage und auch das Umblatt kommen daraufhin zur Wickelmaschine. Dieser Wickel muss letztlich noch mit dem Deckblatt umwickelt werden.
  • Das Deckblatt benötigt eine optimale Verarbeitung bei einer Feuchtigkeit von 16 Prozent. Es wird aus dem feuchten Tabakblatt gestanzt und daraufhin automatisch um den Wickel gerollt. Als Kleber wird Tragant verwendet, ein geschmackloser Pflanzenleim.

Um ihre endgültige Form zu erhalten, werden Zigarren entweder in einer Sattelpressung oder einer Spiegelpressung bearbeitet. Ungepresste Zigarren werden als Roller bezeichnet.

Auch kubanische Zigarren werden seit den fünfziger Jahren teilweise maschinell hergestellt. Meist handelt es sich dabei um Zigarren kleiner Formate. Der verwendete Tabak stammt aus der Region Vuelta Abajo, die für ihren sehr guten Tabak, der auch in zahlreichen handgefertigten Habanos verwendet wird, bekannt ist. Durch die preiswertere Herstellung sind die mecanizado produzierten Havannas auch preisgünstiger erhältlich.

Zigarren und Zigarillos aus maschineller Fertigung:

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