Wissenswertes über die Tabakpflanze

Die Gattung der Tabakpflanze gehört zu den Nachtschattengewächsen und verfügt über rund 75 verschiedene Arten. Davon werden jedoch lediglich zwei zur Herstellung von Tabakwaren verwendet, Nicotiana tabacum und Nicotiana rustica – oder auf Deutsch: Virginischer Tabak und Bauerntabak. Den lateinischen Namen Nicotiana hat die Tabakpflanze durch Jean Nicot erhalten, der maßgeblich für die Verbreitung von Tabak in Frankreich und dessen Einsatz als Heilpflanze unter anderem in der Augenheilkunde verantwortlich ist.

Die Tabakpflanze und Nikotin

Tabakpflanzen auf der PlantageAuf Jean Nicot geht auch die Benennung des in der Tabakpflanze enthaltenen Alkaloids Nikotin zurück. In Nicotiana tabacum und Nicotiana rustica ist der größte Anteil des Nikotins – stolze 97% – in der Wurzel enthalten, wird von da aus in die anderen Pflanzenteile transportiert und lagert sich im Stängel, in den Blättern und den Blüten ab. Das Nervengift dient als natürlicher Abwehrstoff gegen Schädlinge. Nimmt die Tabakpflanze den Speichel von z. B. Käfern wahr, wird die Nikotinkonzentration erhöht und das Nervensystem des Schädlings zerstört, sobald er von der Pflanze frisst. Ein Schädling macht der Tabakpflanze dabei besonders zu schaffen: die Raupe des Tabakschwärmers. Sie ist gegen Nikotin immun. Daher hat die Tabakpflanze Mechanismen entwickelt, sich gegen den Angreifer zur Wehr zu setzen. Sobald die Pflanze den Speichel der Raupe wahrnimmt, stößt sie das Hormon Jasmonsäure aus. Die in der Folge ausströmenden Duftstoffe locken eine bestimmte Art von Wespe an, die ihre Eier in den Raupen ablegt und diese damit tötet. Der Duftcocktail wird auch von den nebenan wachsenden Tabakpflanzen wahrgenommen, die daraufhin ihre Genzusammenstellung ändern, um den Schädlingen vorzubeugen.

Verbreitung und Anbaubedingungen

Ausgehend von einer natürlichen Verbreitung findet sich die Tabakpflanze in Gebieten Südamerikas, Australiens, des Südpazifiks und Nordamerikas. Vereinzelt auch in Afrika. Allerdings wurde durch eine erhöhte Nachfrage und die Entdeckung ihres Nutzens für den Menschen das Verbreitungsgebiet der relevanten Sorten durch Menschenhand erweitert.

Die Tabakpflanze ist ein komplexes Gewächs. Jede Unterart hat ihre ganz eigenen Ansprüche an die idealen Wachstumsbedingungen. Viel Sonne und ein lockerer Boden, der Wasser gut aufnehmen und durchlassen kann, sind jedoch die Grundlage. Nur selten finden sich Tabakpflanzen in tropischen Klimaregionen, da eine zu hohe Luftfeuchtigkeit nicht immer gut vertragen wird – besonders wenn der Boden das erhöhte Feuchtigkeitsaufkommen nicht gut ableiten kann. Mehr zum Anbau und der weiteren Verarbeitung von Tabakpflanzen zur Zigarrentabakgewinnung gibt es hier.

Zigarren aus besonderem Tabak:

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