Cavendish Pfeifentabak

Eine zufällige Entdeckung auf hoher See

Erstmalig entdeckt bzw. erwähnt wird der Cavendish im späten 16. Jahrhundert. Namensgeber dieses Tabaks war der Engländer Sir Thomas Cavendish, ein Freibeuter, der auf einer Schifffahrt über den Atlantik eine zufällige Entdeckung machte: Tabakblätter, die eigentlich über einen dunklen, kräftigen Geschmack verfügten, ergaben einen süßeren und sanfteren Rauch, wenn man sie eine Zeit lang in Zucker tauchte. Somit wurden sie süßer und milder im Geschmack und ließen sich angenehmer konsumieren.

Cavendish - eine Frage des Aromas

An diesem grundlegenden Verfahren hat sich bis in die heutige Zeit nichts geändert, wenngleich auch durch die Möglichkeiten der gegenwärtigen Herstellung eine recht hohe Bandbreite an Cavendish-Sorten und Geschmacksrichtungen angeboten werden kann, die wirklich jeden Tabakgourmet zufrieden stellen sollten.

Für das Cavendish-Verfahren können im Prinzip alle bekannten Grundtabake verwendet werden. Zumeist greifen die Hersteller zurück auf Virgina, Kentucky oder Burley. Der sogenannte „English Cavendish“ etwa besteht aus reinem Virginia-Tabak. In Grundzügen bleibt auch das Herstellungsverfahren immer gleich: Der zu verarbeitende Tabak wird versetzt mit aromatischen Substanzen. Hierbei kommen häufig Zucker, Rum oder diverse Sirupsorten zum Einsatz. Durch heiße Dämpfe wird diese Mischung dann erhitzt und anschließend unter Druck wiederum gepresst. Diese Prozedur dauert manchmal nur einige Tage, kann aber auch mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Das Cavendish-Verfahren wird so oft wiederholt, bis ein dunkler, fast schwarzer Tabak entstanden ist. Ein typischer Mix an Zutaten für einen gelungenen Cavendish besteht zu etwa 54 % aus Tabak, hinzu kommen 22 % Wasser und 8 % Alkohol. Der restliche Anteil verteilt sich auf Zucker und eine entsprechende Aromatisierung, die der herzustellende Tabak beinhalten soll.

Modern, Braun, Schwarz – alles ist möglich

Im Laufe der letzten Jahrhunderte ist das Cavendish-Verfahren immer mehr verfeinert worden und die Tabakproduzenten haben dabei immer wieder neue Geschmacksrichtungen entdeckt, die eine große Vielfalt an Cavendish-Tabaken ermöglichen. So gibt es beispielsweise den „Brown Cavendish“, der eine recht helle Färbung innehat, da er während der Herstellung nur wenige Male erhitzt und gepresst wird.

Beim „Black Cavendish“ hingegen wird nur Zucker zum Grundtabak beigegeben, auf weitere Aromastoffe wird verzichtet. Dies sorgt für einen reinen, aber dennoch süßlichen Tabakgeschmack, der von Pfeifenrauchern sehr gemocht wird. Der Geschmack wird von Tabakkennern als mild und weich beschrieben. Das süßliche Aroma des Tabaks hält jedoch mitunter nicht bis zum Pfeifenende vor.

Weiterhin zu erwähnen ist der „Modern Cavendish“. Im Gegensatz zu den anderen Sorten ist dieser sehr stark aromatisiert und überdeckt somit den natürlichen Tabakgeschmack. Hier finden sich vor allem extravagante Aromen wie Kirsche, Erdbeere und sogar Schokolade.

Cavendish als optimaler Einstiegstabak

Liebhaber kräftiger und dunkel schmeckender Pfeifentabake werden für den süßlichen Cavendish nicht viel übrig haben. Einsteiger und Tabakfreunde, die auf der Suche nach dem etwas anderen Geschmack sind, kommen hingegen an diesem Tabak nicht vorbei. Cavendish-Tabake brennen gleichmäßig in der Pfeife ab. Sie sind mild im Geschmack und bilden einen angenehmen, kühlen Rauch. Durch die enthaltene Süße und das jeweilige Aroma brennen sie nicht auf der Zunge und sind daher sehr für Tabakneulinge zu empfehlen.