Acrylpolymere – Superhelden der Absorption

Wer ein paar Zigarren sein Eigen nennt, steht schnell vor der Entscheidung, einen eigenen Humidor zu kaufen. Das Wichtigste bei der Zigarrenlagerung ist die richtige Luftfeuchtigkeit. Daher stellt sich zugleich die Frage, wie diese im Humidor am besten eingestellt und gehalten werden kann. Quellkristalle, die in Fachkreisen auch als Acrylpolymere bezeichnet werden, helfen, die Feuchtigkeit zu regulieren. Werden Zigarren falsch gelagert, können sie austrocknen oder gar schimmeln. Grundsätzlich können Neulinge gekaufte Zigarren auch für kurze Zeit in einem Plastikbeutel oder einer Plastikdose aufbewahren. Eine Dauerlösung ist dies jedoch keinesfalls. Und so sollte sich jeder, der regelmäßig die eine oder andere Zigarre genießt, mit besseren Lagerungsmöglichkeiten auseinandersetzen.

Optimale Luftfeuchtigkeit zur Lagerung von Zigarren

AcrylpolymerkristalleZigarren sollten grundsätzlich bei Temperaturen von etwa 20 bis 21° C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70% gelagert werden. Dies entspricht einem Feuchtigkeitsgehalt von 12g Wasser pro Kubikmeter Luft. So behalten die Zigarren eine ideale Feuchtigkeit von 12-14%. Hier kann die Zigarre ihr Aroma am besten entfalten. Auch ein gleichmäßiges Abbrennen wird unterstützt. Doch was genau bedeutet eigentlich der Begriff Relative Luftfeuchte? Die relative Luftfeuchte bezeichnet den Prozentsatz, der momentanen absoluten Luftfeuchte in Bezug auf die größtmögliche absolute Luftfeuchtigkeit bei gleicher Temperatur. Um also ein und denselben Feuchtigkeitsgrad einer Zigarre bei unterschiedlichen Temperaturen zu erhalten, muss der relative Feuchtigkeitsgrad angepasst werden. Ist es im Sommer mit 24 Grad beispielsweise sehr warm, sollte die relative Luftfeuchtigkeit im Humidor lediglich 59 Prozent betragen, um weiterhin eine Feuchtigkeit innerhalb der Zigarre von etwa 13 Prozent zu gewährleisten. Ist es dagegen mit 18 Grad recht kalt, ist eine relative Feuchtigkeit von 84% erforderlich. Dies erklärt auch, warum es nicht möglich ist, Zigarren bei großer Kälte zu lagern. Wer versucht, seine Zigarren bei nur 12 Grad aufzubewahren, müsste eine relative Luftfeuchtigkeit von 120% gewährleisten, was faktisch nicht möglich ist. Aber auch bei optimaler Umgebung innerhalb des Humidors ist es wichtig, eine ausreichende Frischluftzufuhr zu gewährleisten. Regelmäßiges Öffnen, selbst wenn eine kleine Rauchpause eingelegt wird, reduziert das Risiko der Schimmelbildung immens.

Befeuchter auf Acrylpolymerbasis von Xikar:

Acrylpolymere helfen beim optimalen Feuchtigkeitsgrad

Befeuchter auf AcrylpolymerbasisWie bereits beschrieben, sind Acrylpolymere eine gute Möglichkeit, die Feuchtigkeit im Humidor zu beeinflussen. Sie nehmen Flüssigkeit auf und geben diese sukzessiv an die Umgebung ab, wenn die Luftfeuchtigkeit im Humidor zu gering ist bzw. nehmen Feuchtigkeit auf, sollte diese zu hoch sein. Die kleinen Quellkristalle werden chemisch auch Polynatriumacrylat genannt und bezeichnen die Natallsalze einer Polysäure. Um die Feuchtigkeit im Humidor zu beeinflussen, machen sich Aficionados die Absorptionseigenschaften der Acrylpolymere zu Nutze. Polymerpartikel sind durch ihre Kettenlänge stark vernetzt und so von der Struktur mit einem Wollknäuel vergleichbar. Innerhalb dieses Netzwerkes befinden sich Natrium-Ionen. Kommen diese mit Wasser in Berührung entsteht ein osmotischer Druck, sodass das Wasser von den Polymerpartikeln aufgenommen wird, um deren „Natrium-Gehalt“ auszugleichen. Es wird solange Wasser bzw. Feuchtigkeit aufgenommen, bis ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen der Umwelt und dem Polynatriumacrylat besteht.

Doch wie genau kommen Zigarrenfreunde nun auf eine relative Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent innerhalb ihres Humidors? Immerhin haben Quellkristalle zwar herausragende Eigenschaften, aber sie sind keine Maschinen? Verwendet man einen zu kleinen Befeuchter, wird die erforderliche Absorptionskraft nicht erreicht, zu viele Acrylpolymere lassen Zigarren aber austrocknen. Die Befeuchtungsleistung hängt im Wesentlichen an drei Dingen:

  • Menge an Polymeren in Abhängigkeit vom Befeuchterelement
  • Partikelgröße der Polymere
  • Größe der Austauschfläche des Befeuchters

Zwischen den einzelnen Polymerpartikeln befindet sich Wasser, welches durch Verdunstung den Humidor befeuchtet. Je kleiner die Partikel sind, desto mehr Wasser wird zwischen ihnen gespeichert und desto mehr Wasser kann auch schnell verdunsten. Grundsätzlich können Acrylpolymere eine mehr als 300-fache Menge ihres Eigengewichts an Flüssigkeit aufnehmen, so werden sie im industriellen Einsatz auch als Superabsorber bezeichnet. Destilliertes Wasser wird sehr viel schneller von den Acrylpolymeren aufgenommen als Leitungswasser. Ein Hygrometer gibt schließlich Aufschluss darüber, ob die gewünschte Feuchtigkeit im Humidor tatsächlich erreicht wurde.

Weitere Acrylpolymer-Befeuchter und alternative Befeuchtermöglichkeiten:

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