Der American Blend ist unter allen gängigen Zigaretten- sowie Pfeifentabaksorten der wohl berühmteste. Das Wort „Blend“ steht wie bei anderen Marken für die „Mischung“, übersetzt handelt es sich hierbei also um eine „Amerikanische Mischung“. Die Tabakmischung kommt dank ihrer Vielseitigkeit in Geschmack und Struktur in einer großen Anzahl an Blend-Produktionen vor. Doch auch der American Blend lässt sich als Mischung „enttarnen“: Er setzt sich aus drei verschiedenen Tabaksorten zusammen, die erst nach der Zusammenführung den einzigartigen Geschmack des American Blend ergeben.
Milder Virginia
Der erste und damit größte Bestandteil ist der Virginia-Tabak. Mit etwa 60% ist er für die dominantere Note verantwortlich. Der Tabak wurde bereits vor mehr als 500 Jahren durch die ersten Siedler in Nordamerika angebaut, seitdem hat sich an der Herstellung nur wenig geändert. Angebaut wird die Tabaksorte heutzutage jedoch überall in der Welt. Charakteristisch für die Pflanzen sind die sehr großen Blätter, die nach der Ernte heißluftgetrocknet werden. Durch diesen Prozess bleibt das Tabakendprodukt eher hell, bis hin zum goldenen Braunton. Durch den milden, stark süßlichen Geschmack kommt der Virginia Tabak neben dem American Blend vor allem in vielen Pfeifentabak-Mischungen vor. Er bildet jedoch in den meisten Mischungen stets nur einen Anteil, da er in Reinform sehr heiß wird und dem konventionellen Pfeifenraucher durchaus zu scharf ist.
Pfeifentabake auf Virginia-Basis:
Süßer Burley
Der zweite Bestandteil ist der Burley-Tabak. Hierbei handelt es sich um eine Mutation der Virginia-Pflanze, bei der gegenüber dem Original ein erheblicher Teil Chlorophyll fehlt. Dies verändert die Erscheinung der Pflanze (geringere Größe, rundere Form), aber natürlich vor allem den Geschmack. Die Blätter werden nach der Ernte luftgetrocknet, daher dauert dieser Vorgang meist 1-2 Monate. Je nach Anwendung (vor allem in Richtung Pfeifentabak) werden Nuss- oder Kakao-Aromen hinzugefügt. Angebaut wird der Burley-Tabak ebenso wie der Virginia in der ganzen Welt, die größten Plantagen sind jedoch in den US-Bundesstaten Kentucky und Tennessee zu finden. Man unterscheidet auch hier zwischen dem White Burley Tabak, der Teil des American Blend ist und daher eher mild und süß ist, und dem Kentucky Tabak, der in vielen Tabaksorten nur zu einem geringen Anteil vorkommt und daher starke, kräftige Züge aufweist. Der White Burley ist zu 30% im American Blend vertreten.
Pfeifentabake auf Burley-Basis:
Würziger Orient
Die geschmackliche Vollendung erfolgt durch den Orienttabak, der zwar mit 10% den geringsten Anteil am American Blend hat, durch seine geschmacklichen und strukturellen Gegebenheiten jedoch nicht wegzudenken ist. Angebaut wird er ausschließlich in der Ägäis, das heißt, in den Gebieten der westlichen Küste der Türkei, sowie Griechenland. Hier allein sind die klimatischen Bedingungen derart passend, dass sich die Pflanze artgerecht entwickeln kann. Durch den nährstoffarmen Boden ist die Pflanze jedoch enorm klein, genauso wie ihre Blätter. Diese werden ca. 2-3 Wochen sonnengetrocknet, bevor sie fermentiert und geschnitten werden. Der Tabak ist besonders teuer, da er nicht mit der Maschine, sondern noch mühselig mit der Hand geerntet wird. Die Produktionsmenge ist bereits auf Grund der erwähnten Pflanzengröße gering (Pflanzen werden nicht größer als 40 cm, zum Vergleich:die Virginia-Tabak-Pflanze wird bis zu 2 m), daher kommt der Tabak auch nur in einer geringen Menge im American Blend vor. Vom Geschmack her ergänzt er auf eine exzellente, harmonische Weise die anderen Komponenten: Sehr mild, süß aber vor allem im Nikotingehalt sehr niedrig veredelt er den Burley und Virginia und macht so aus dem American Blend eine perfekte Mischung.