Der Blend – die Mischung macht‘s

Das Wort Blend bezeichnet eine Einlage- oder Tabakmischung aus verschiedenen Tabaksorten. Zu unterscheiden ist dabei zwischen dem Blend von Zigarrentabak und dem Blend von Pfeifentabak, die jeweils unterschiedlich hergestellt werden.

Der Blend von Zigarren

Die Mischung der verschiedenen Tabake, die für die Herstellung der Einlage, also dem Innersten der Zigarre verwendet werden, wird als Blend bezeichnet. Hier stellt der Blender eine Mischung aus verschiedenen Tabaksorten, Blattarten, Jahrgängen, Anbaugebieten oder Herkunftsländern zusammen. Je nach gewünschter Stärke greift er dabei auf besonders würzige Blätter von der Spitze der Tabakpflanze oder eben auf die milden, die näher am Boden wachsen und weniger Sonneneinstrahlung abbekommen haben, zurück.

Das wichtige bei der Zusammenstellung der Blätter ist, dass die Mischung nicht nur aromatisch ist, sondern ebenso gute Abbrandeigenschaften aufweist. Die eigentliche Zusammenstellung der Mischung wird im Prozess der Zigarrenherstellung jedoch erst vom Ligador vollzogen. Dieser kreiert aus den Vorgaben des Blenders Tabakbündel, die er dann an die Torcedores weiterreicht, die aus dem Einlageblend in Kombination mit dem Umblatt und Deckblatt aromatische Zigarren rollen.

Der Blend von Pfeifentabak

Bentley Virginia Honey DewDer Blend von Pfeifentabak ist etwas komplizierter herzustellen und unterliegt einem maschinellen Mischvorgang, bevor er so fein und aromatisch wie wir ihn kennen in die Pfeife gestopft werden kann. Für die Blends von Pfeifentabak gibt es ebenso viele verschiedene Kombinationen wie für Zigarren. So hat jede Tabakfirma ihre eigenen, einzigartigen Blends entwickelt, um verschiedene Geschmäcker anzusprechen. Die Rezepte für die Mischungen werden streng geheim gehalten. Manche Firmen verzichten sogar ganz darauf, ihre einzigartigen Rezepte auf Papier zu bringen und geben sie nur mündlich an die nächste Generation weiter.

Die Herstellung eines Blends wird Blending genannt. Der Prozess sorgt für eine einheitliche Qualität und einen gleichbleibenden Geschmack. Ein Blend kann aus bis zu 30 verschiedenen Rohtabaken bestehen. Der Blending Prozess verläuft streng nach dem vom Blender konzipierten Rezept. Beim Mischen der Sorten wird besonders auf den richtigen Feuchtegehalt geachtet, denn zu trockener Tabak sorgt für ein kratziges Rauchgefühl und hat zudem kaum Aroma. Zu feuchter Tabak brennt schlecht und hat einen zu milden Rauch. Es muss beim Blending also der richtige Mittelgrad gefunden werden.


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Der Blendingprozess

Die verschiedenen Tabakblätter werden der Mischung entsprechend abgewogen. Sie kommen zur weiteren Verarbeitung in eine Vakuumkammer. Dort werden die Tabakblätter mit Wasserdampf angefeuchtet und erwärmt. Das Vakuum öffnet die Poren der Blätter, wodurch der Dampf ganz besonders gut aufgenommen werden kann. Der Dampf lässt die Blätter geschmeidig werden, dies erleichtert die weitere Verarbeitung. Anschließend wird der Tabak aufgelockert und es folgt ein erstes Zusammenmischen der verschiedenen Bestandteile. Das Gewicht des Tabaks wird auf einer Bandwaage abgewogen. Bei Tabaken, denen eine Sauce zugeführt wird (gilt für Pfeifentabak), wird nach dem Gewicht auch die Menge der notwendigen Sauce ermittelt.

Es folgt die Veredlung des Blends. In einem Dämpftunnel wird der Tabak erneut angefeuchtet und erwärmt, dadurch wird eine Grusbildung verhindert und der Tabak kann anschließend das Casing in der Sauciertrommel besser aufnehmen. Die Mischung wird in eine Casing-Trommel befördert, in welcher er mit einer Flüssigkeit besprüht wird. Diese besteht aus natürlichen und naturidentischen Aromen, die je nach Blend-Rezeptur variieren. Die Trommel sorgt mit ihrer Rotation für eine gleichmäßige Verteilung des Casings. Bei einem Tabak ohne Zusatzstoffe wird diesem hierbei ausschließlich Wasser zugeführt.

Nun kommt der Blend in Mischboxen. Dort wird er gleichmäßig in horizontale Schichten verteilt. Die Mischungen verweilen längere Zeit in diesen Boxen, um ein Einziehen des Casings und einen Feuchteausgleich zu gewährleisten. Nach einer je nach Blend variierenden Dauer wird der Blend in eine Schneidemaschine befördert, wo er zur gewünschten Schnittbreite verarbeitet wird. Hiernach kommt er in einen Trommeltrockner. Hier wird der geschnittene Tabak bei einer Temperatur von maximal 180° geröstet und auf die gewünschte Endfeuchte getrocknet. Das zugeführte Wasser wird wieder entzogen und das Rösten sorgt für die Verbindung des Tabaks mit den restlichen Blendzutaten.

Auf einem Kühlband wird der Blend mit reichlich Frischluft abgekühlt. Die Tabakmischung wird erneut gewogen, in Kisten abgefüllt und schließlich ins Tabaklager abtransportiert. Während seiner Lagerung wird stetig die Qualität des Blends geprüft, wobei der Feuchtegehalt eine übergeordnete Rolle spielt. Der Tabak darf weder zu feucht noch zu trocken werden.

Nach einer variablen Zeit erfolgt die Flavourisierung des Tabaks, sofern sie für den Blend vorgesehen ist. Ebenso wie beim Casing handelt es sich hierbei um natürliche oder naturidentische Aromastoffe. Meist handelt es sich dabei um Alkohol wie verschiedene Rum-, Whiskey- oder Weinbrandsorten. Der Flavour wird mittels einer Düse der Flavourtrommel gleichmäßig auf dem Blend verteilt. Ein Flavour gibt jedem Blend einen unverwechselbaren Charakter. Zu guter Letzt folgt die Abpackung des Tabaks und er ist bereit für die Pfeife.

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