Connaisseur – Herkunft und Bedeutung

Der Connaisseur genießt und schweigtDas Wort Connaisseur entstammt entgegen vieler anderer Begriffe des Zigarren-Jargons dem Französischen und nicht dem Spanischen. Es handelt sich dabei um das Substantiv des Verbs connaître, was ins Deutsche übersetzt kennen bedeutet, und den Connaisseur somit zu einem Kenner macht. Der Ausdruck wird vor allem im kulinarischen und künstlerischen Bereich häufig verwendet.

So werden in der Wein-Branche professionelle Verkoster sowie engagierte Amateure als Connaisseure bezeichnet. Aber auch bei den Genussmitteln Kaffee und Zigarren ist die Bezeichnung Connaisseur durchaus geläufig. Im kulinarischen Bereich bezeichnet der Ausdruck eine Person, die durch jahrelange Erfahrung und besondere Hingabe einen entsprechend feinen Geschmack entwickelt und somit echten Kenntnisreichtum erlangt hat. In der Bildenden Kunst des 19. Jahrhunderts war der Begriff einstmals sehr geläufig. So wurden Personen als Connaisseure bezeichnet, die ihre Fachkenntnis durch intensives Selbststudium anhand von Originalen erworben hatten und ihre Zuordnungen zu einer bestimmten Epoche, Stilrichtung oder Schule oder die Identifizierung eines jeweiligen Künstlers ohne wissenschaftliche Nachweise bzw. Argumente  vornahmen. Ihre Glaubwürdigkeit beruhte einzig und allein auf ihrer Kennerschaft in diesem Bereich.

Der Connaisseur als Zigarrenkenner

Zigarren haben eine lange Geschichte, die mit der Entdeckung Amerikas einhergeht. Als Massenprodukt gibt es Zigarren jedoch erst seit den 1960er Jahren, als die maschinengefertigte Herstellung, die Tabakwaren generell günstiger für die Verbraucher machte, immer populärer wurde. Ab den 1990er Jahren besann man sich wieder auf handgefertigte Premium-Zigarren als Luxus- und Genussobjekte. Auf die wachsende Nachfrage nach handgemachten Zigarren, die ähnlich wie ein edler Wein am besten in Ruhe zu genießen sind, reagierten die Zigarren-Hersteller mit neuen Formaten und verfeinerten Aromen. Um hier den Überblick zu bewahren, braucht es die Connaisseure. Ein wahrer Connaisseur genießt selbstverständlich handgefertigte Longfiller Zigarren, jene mit besonders hohen Ansprüchen gar Marken wie Cohiba oder Laura Chavin. Letztere stammt überraschenderweise aus einem deutschen Unternehmen, das es sich zum Ziel gesetzt hat, nicht nur an kubanischen Zigarren gemessen zu werden, sondern diese sogar vom Zigarren-Olymp zu stoßen. Auf Grund langjähriger Erfahrung, der Verwendung auserlesener Tabaksorten sowie der besonderen Zusammenstellung von Einlage, Umblatt und Deckblatt stehen Zigarren von Laura Chavin unter Kennern hoch im Kurs.

Was den Connaisseur ausmacht

Ein Kenner weiß auf Grund langjähriger Beschäftigung mit dem Sujet genau, auf welche Eigenschaften er bei einer Zigarre zu achten hat und kann die feinen Aromen herausschmecken sowie definieren. So zieht ein Connaisseur beispielsweise an einer Zigarre, bevor sie brennt, denn dadurch prüft er, ob die ausgewählte Preziose tatsächlich „zieht“. Sofern der Zug zufriedenstellend ist, brennt die Zigarre aller Wahrscheinlichkeit nach auch gut und gleichmäßig ab. Eine einwandfreie Verarbeitung lässt zumindest auf ausgezeichneten Rauchgenuss schließen. Zigarren, die sich nicht gut ziehen lassen, sind eindeutig mit einem Qualitätsmangel behaftet und sollten in Retour gehen. Kenner streifen die Asche auch nur sachte ab und das nicht zu früh, denn eine lange Asche ist zugleich ein Qualitätsmerkmal, das auf eine besonders gute Verarbeitung schließen lässt. Ein wahrer Zigarrenkenner würde auch niemals die Zigarre in ein Glas Whiskey oder Cognac tunken, um auf solche Art und Weise das Aroma zu verstärken.

Edle Zigarren, die jedem Connaisseur munden:

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