Dehydration – Wie werden Zigarren vor dem Austrocknen bewahrt?

Die dauerhafte Befeuchtung ist das A und O der Tabakaufbewahrung. Ist dies nicht der Fall, kommt es zur sogenannten Dehydration (hydor, gr. „Wasser“, Dehydration = Austrocknung). Dabei verliert die Zigarre nicht nur ihre charakteristischen Aromanoten, sondern kann auch in der Struktur instabil werden. HBS Befeuchter Medium 70%Um- und Deckblatt können bereits bei nur leichtem Kontakt beschädigt werden und Risse aufweisen. Besonders verhängnisvoll ist dies bei einzigartigen und seltenen Zigarren, die nur in einer limitierten Reihe erscheinen. Um es gar nicht erst zur Dehydration kommen zu lassen, brauchen Zigarren eine konstante Luftfeuchtigkeit von ca. 65-72%, denn durch die bereits kompakte Form sind die Aromastoffe, die sie auf individuelle Weise auszeichnen, besonders komprimiert. Um diese Bedingung zu garantieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. So bieten sich verschiedene Befeuchtungssystemen für den Humidor an, die dafür sorgen, dass die Zigarren eben nicht austrocknen.

Ist es bereits zur Dehydration gekommen, bedeutet dies jedoch nicht, dass die Zigarren nun nutzlos sind oder nicht mehr geraucht werden können. Sie müssen nun langsam wieder befeuchtet werden, damit sich die Strukturen in Einlage, Um- sowie Deckblatt rehabilitieren können. Je nach Zustand sollte man bis zu zwei Monate warten. In dieser Zeit sollte man die Feuchtigkeit allmählich erhöhen. Wer nicht ganz so viel Zeit mit der „Reha“ für die Zigarre verbringen möchte, kann auch über zwei Wochen die Feuchtigkeit auf bis zu 75% erhöhen, hierbei gilt es jedoch, die anderen Zigarren nicht zu feucht werden zu lassen.

Verschiedene Arten, einer Dehydration vorzubeugen

Die wohl trivialste Form, den Humidor zu befeuchten, ist der Schwamm. Dabei handelt es sich um einen länglichen Feststoff-Schwamm, der in einer Plastikvorrichtung eingefasst ist. Darüber hinaus sollten Sie den Humidor auch mit einem Messgerät ausstatten, das den aktuellen Stand der Luftfeuchtigkeit anzeigt. Manche Humidore haben ein Hygrometer aber auch schon integriert, das sich bei besonders hochwertigen Modellen von außen ablesen lässt.

Eine weitere Möglichkeit, die Zigarren zu lagern, ist es, einen Humidor mit Acrylpolymer Befeuchtung zu nutzen. Acrylpolymer Kristalle sind in ihrer Masse weitaus geringer als das schwer zu rationalisierende Schwamm-System. Ein wenig destilliertes Wasser reicht dabei für einige Zeit (ca. mehrere Wochen). Besonders stark ist die Polymer-Lösung durch die Fähigkeit, mehrere Engpässe von Feuchtigkeit (z.B. durch Öffnen des Humidors) zu überbrücken und wieder auszugleichen. Bei vielen Kristallsorten lässt sich die Feuchtigkeit sogar sehr präzise einstellen, sodass der Blick zum Hygrometer nur noch der obligatorischen Kontrolle dient. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit des Bakterien-Befalls stark dezimiert, dennoch sollte der Apparat nach maximal zwei Jahren ausgetauscht werden, egal ob Schwamm- oder Acrylpolymerbefeuchtung.

Verschiedene Befeuchterlösungen auf Acrylpolymer- oder Granulatbasis:

Dies dient vor allem der Schimmel-Vorbeugung. Denn wer einen zu trockenen Humidor zu schnell feucht werden lässt, läuft Gefahr, Schimmel zu generieren, was die Zigarren ebenso zerstören kann, wie den Humidor selbst. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, die Zigarren mindestens alle zwei Wochen „atmen“ zu lassen, in dem man die Box öffnet.

Was tun bei zu viel Feuchtigkeit?

Ist es zur Überbefeuchtung und damit zur Schimmelbildung gekommen, sollte man die betroffenen Zigarren unbedingt entfernen sowie das Humidor-Innenleben sorgfältig reinigen. Vor allem sollte in den meisten Fällen das Befeuchtungssystem komplett ausgetauscht werden, da sich die einzelnen Schimmelbakterien am Plastik und für das Auge unsichtbar festgesetzt haben könnten.

Was noch passieren kann bei der Dehydration von Zigarren

Neben der Dehydration der Zigarren können zu hohe Temperaturen in Verbindung mit einer zu geringen Feuchtigkeit auch zu Tabakwürmern führen. Nach der Entfernung befallener Zigarren (die an kleinen Löchern im Deckblatt zu erkennen sind) sollte der Humidor für einige Tage in den Tiefkühler, damit bestehende Larven absterben können. Damit es nicht zu Schäden im Holz kommt, sollte man anschließend den Humidor nur langsam und allmählich auftauen (erst das „normale“ Kühlfach, dann Zimmertemperatur).

Im Normalfall und bei guter Pflege sollten Ihnen solche Szenarien jedoch erspart bleiben. Vor allem wer sich mehrere Humidore für verschiedene Ernte-Tabak-Sorten zulegt, kann mit großer Wahrscheinlichkeit sagen, von Problemen dieser Art verschont zu bleiben.

Verschiedene Hygrometer, um die Luftfeuchtigkeit im Humidor zu kontrollieren:

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