Pilones – erste Schritte zur Vorbereitung der Fermentation

Zigarren sind heutzutage eines der wenigen Produkte, die nicht am Fließband oder in Akkordarbeit hergestellt werden können und somit auch nicht immer und jederzeit verfügbar sind. Die Zeit vom Anbau des Tabaks bis hin zur fertigen Zigarre enthält nicht nur Schritte, in denen die Blätter der Pflanze aktiv verarbeitet werden. Gerade die Momente, die zum Ruhen und Reifen des Tabaks genutzt werden, haben erheblichen Einfluss auf die Qualität und den Geschmack des Smokes.

Diese Ruhephasen beginnen mit der knapp zweimonatigen Trocknung der Blätter. Dabei verfärben sich die Blätter durch Oxidation, bis sie die typische goldbraune Farbe annehmen. Anschließend werden die Blätter in das Fermentationshaus gebracht, wo sie auf Stapeln angehäuft werden. Diese Stapel werden als Pilones oder auch Burros bezeichnet und müssen in der Regel mehr als drei Fuß hoch sein, was umgerechnet 90 Zentimetern entspricht. Zu diesem Zeitpunkt haben die Blätter noch eine Restfeuchtigkeit.

Als Pilones gestapelt wird der Tabak zunächst erwärmt. Hat die dem Stapel innewohnende Temperatur 35 Grad erreicht, werden die Pilones aufgelöst und die Blätter zum Abkühlen liegen gelassen. Dann werden aus den gleichen Tabakblättern wiederum neue Stapel errichtet, bevor die Temperatur wieder steigt. Dieser Prozess wird in der 30 Tage andauernden ersten Fermentationsphase mehrmals wiederholt. So werden Harze reduziert und Ammoniak ausgeschieden. Nun sind die Tabakblätter bereit für die nächsten Arbeitsschritte, die im Entrippen und Aussortieren bestehen.

(Visited 737 times, 1 visits today)