Tabaco del Sol – Zigarren als Produkt der Sonne

Weltweit sind sich Zigarrenfreunde einig: Bei ihnen kommt eindeutig die Qualität vor der Quantität. Sie legen mehr Wert auf den einen guten Smoke als auf das häufige Paffen mittelmäßiger Produkte. So haben sich die Hersteller dieser Vorliebe angepasst und achten darauf, dass für ihre Zigarren nur Tabak verwendet wird, der der höchsten Güteklasse entspricht. Es wird zusätzlich respektiert, dass die Tabakpflanze ein Produkt der Natur ist, das nach eigenen Gesetzen behandelt werden muss. So werden Sie nur selten Zigarren finden, deren Tabak in einem Treibhaus gewachsen ist. Stattdessen wird dem Tabak ausgiebig Zeit gegeben, um unter freiem Himmel die Grundlagen für sein späteres Aroma zu legen, für das die Zigarren aus Zentralamerika und der Karibik weltberühmt sind. Die Entwicklung der Tabakpflanze hängt dabei grundsätzlich von einem zentralen Faktor ab: der Sonneneinstrahlung.

Tabaco del Sol – der Sonnentabak

Nachdem die Tabakbauern den Boden für die Aussaat Ende August vorbereitet haben, kann der Tabak von Oktober bis Ende März wachsen. Da man für die späteren Fertigungsschritte verschiedene Arten von Tabak braucht, lässt man die Tabakpflanzen auf zwei Weisen wachsen. Aus einem dieser Wachstumsprozesse geht der Tabaco del Sol, alternativ auch Sun Grown Tabak genannt, hervor.

Der tabaco del sol wächst im Gegensatz zum tabaco tapado unter der direkten Einstrahlung der tropischen Sonne. Bei dieser Art der Tabakkultivierung ist es wichtig, die Blüten der Pflanze frühzeitig zu entfernen. Mit diesem Arbeitsschritt wird sichergestellt, dass sich die Nährstoffe in den Blättern der Tabakpflanze konzentrieren und nicht von den Blüten verbraucht werden. So entwickeln sich kräftige und intensive Aromen. Beim späteren Rollen der Zigarren eignen sich die etwas gröberen Blätter des Tabaco del Sol bestens zum Ausarbeiten der Einlage (Tripa) als auch der Umblätter (Capote).

Criollo – die Essenz der Havanna

Der wohl berühmteste Tabaco del Sol ist der Criollo. Dabei handelt es sich um einen kreolischen Tabak, der für die Einlage der berühmten Habanos verwendet wird. Aus dem Criollo ging im Laufe der Geschichte eine Weiterentwicklung hervor, der Corojo. Die Blätter dieser Tabaksorte werden grundsätzlich als Deckblatt verwendet. Beiden Tabaksorten ist ihre dunkle Farbe gemein und durch das Wachstum im direkten Sonnenlicht werden die charakteristisch intensiven ätherischen Öle und Harze aufgebaut. Diese erzeugen später einen komplexen und tiefgehenden Geschmack, der durch seinen ‚Biss‘ nicht unbedingt für Einsteiger geeignet ist. Zwar gibt es den Criollo auch als Schattentabak, welcher grundsätzlich als feiner und milder gilt. Doch beim Criollo ist auch diese Variante sehr würzig und somit vorwiegend erfahrenen Aficionados zu empfehlen.

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