Der Tabakwurm – kleiner Schädling mit großer Wirkung

Der Tabakkäfer (Lasioderma serricorne) zählt zu den meist gefürchteten Schädlingen der Tabakindustrie. Vor allem der Tabakwurm, die Larve des Käfers, verbreitet Angst und Schrecken unter Zigarrenliebhabern weltweit. Lasioderma serricorne ernährt sich hauptsächlich von Tabakprodukten und legt seine Eier mit Vorliebe in Zigarren und anderen Tabakwaren ab. Diese werden nicht selten zusammen mit den Tabakprodukten in die ganze Welt exportiert und können selbst in den Humidoren der Kunden noch großen Schaden anrichten. Eine vom Tabakwurm befallene Zigarre ist nicht mehr zu retten. So sorgt der Schädling jedes Jahr für große Verluste. Und so mancher Zigarrenliebhaber musste sich schon von einem heiß geliebten Sammlerstück, das der Larve des Tabakkäfers zum Opfer gefallen ist, trennen.

Bereits in der Produktionsphase versuchen die Hersteller wurmbefallbedingte Schäden durch Rauchkammern, ausgeklügelte Pheromon- und UV-Lichtfallen sowie durch Schädlingsbekämpfungsmittel wie Phosphorwasserstoff möglichst gering zu halten. Dennoch kommt es vereinzelt immer wieder vor, dass die Eier in den Zigarren überleben. Und gerade die von Zigarrenliebhabern bevorzugten Humidore bieten den Larven durch ihr feucht-warmes Klima die perfekte Atmosphäre um zu schlüpfen – vor allem bei falscher Handhabung. Zigarren sollten nie bei einer Temperatur von über 24°C gelagert werden. Denn zu hohe Temperaturen schaffen nicht nur ideale Bedingungen für den Tabakwurm, sondern können auch zu Schimmel führen. Die ideale Temperatur im Humidor liegt bei 18 bis 21°C. Die Luftfeuchtigkeit sollte in etwa 70 Prozent betragen.

Helfer für die richtigen Bedingungen im Humidor:

Was tun bei Tabakwurm-Befall?

Löcher vom Tabakwurm in einer ZigarreIst eine Zigarre vom Tabakwurm befallen, macht sich dies durch kleine Löcher im Deckblatt bemerkbar. Zudem könnte dem aufmerksamen Aficionado ein Übermaß an Zigarrenstaub auffallen. Eine vom Tabakwurm befallene Zigarre ist nicht mehr genießbar und sollte so schnell wie möglich entsorgt werden, um den Befall weiterer Zigarren zu vermeiden. Wird hier nicht schnell genug gehandelt, kann der Verlust aller im Humidor befindlichen Zigarren drohen. Es empfiehlt sich daher in einem solchen Fall, alle im Humidor befindlichen Zigarren herauszunehmen und auf einen etwaigen Wurmbefall hin zu überprüfen. Sind die befallenen Zigarren aussortiert und der Humidor gründlich ausgewischt, können die restlichen Zigarren in der Regel wieder zurückgelegt werden. Hat man alle befallenen Zigarren entsorgt, ist die Gefahr, dass der Wurm auf andere Zigarren übergreift, gebannt.

Wer jedoch ganz auf Nummer sicher gehen möchte, kann alle nicht befallenen Zigarren sicherheitshalber für drei Tage in einem gut verschlossenen Plastikbeutel in die Tiefkühltruhe legen. Diese Vorgehensweise gehört auch bei vielen Zigarrenhändlern zur Standardmaßnahme, um dem Wurmbefall vorzubeugen. Nach dem Tiefkühler sollten die Zigarren jedoch nicht bei Zimmertemperatur, sondern langsam im Kühlschrank aufgetaut werden, da es bei einem zu schnellen Auftauen zu Brüchen oder Rissen im Deckblatt kommen kann. Eine generelle Lagerung im Kühlschrank ist jedoch nicht zu empfehlen, da die zu geringe Luftfeuchtigkeit den Zigarren auf Dauer schaden kann und der gewünschte Reifeprozess bei den niedrigen Temperaturen des Kühlschranks nicht zustande kommt.

Um einen größeren Schaden zu vermeiden, empfiehlt es sich daher, alle eingelagerten Zigarren regelmäßig zu kontrollieren und für das richtige Klima im Humidor zu sorgen.

Weiteres Zubehör für das perfekte Klima im Humidor:

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