Als Tercios werden die rechteckigen Ballen bezeichnet, in die Tabakblätter gepresst und anschließend darin gelagert werden, um in einem letzten Reifeprozess vor der Verarbeitung ihre charakteristischen Aromen intensivieren und verfeinern zu können. Die äußere Hülle dieser Ballen besteht traditionell aus der Rinde der Königspalme Yagua, die den späteren Geschmack des Tabaks nicht verändert und auch über längere Zeiträume optimale Reifebedingungen ermöglicht. Ersatzweise werden jedoch auch Bananenblätter verwendet, die eine vergleichbar neutrale Wirkung auf den Tabak haben und genauso wie die Yagua-Rinde über lange Zeiträume eine gleichbleibende Feuchtigkeit sicher stellen, in der sich die Tabakaromen ideal entfalten können.
Die Lagerung im Tercios – je länger desto besser
Je nach Tabaksorte kann die Reifung in Tercios bis zu mehreren Jahren andauern. Während dieser Zeit lagern Sie in riesigen Schuppen und warten auf ihre Weiterverarbeitung in der Zigarrenfabrik. Die Tabakblätter durchlaufen dabei einen Ablagerungsprozess, durch den Geschmack und Aroma noch weiter verfeinert werden.
Aus diesem Grund wird vor allem bei exklusiven Zigarrensorten oftmals deren Lagerzeit in den Tercios zusätzlich angegeben. Für den Aficionado ist diese Angabe ein eindeutiges Qualitätsmerkmal, denn besonders lange Reifezeiten von mehreren Jahren stehen oftmals für einen außerordentlichen Smoke, der mit überraschenden, anspruchsvollen und komplexen Aromen überzeugt.
Es gibt also kein Verfallsdatum für die in Tercios gelagerten Tabakblätter, da die Reifeprozesse unter den richtigen Bedingungen weiter voranschreiten bzw. auch nach vielen Monaten oder sogar einigen Jahren weder dem Tabak noch dessen Aroma schaden. Dadurch ist diese Art der Aufbewahrung für die Zwischenlagerung besonders gut geeignet, denn an diesem Punkt ist oftmals noch nicht ganz klar, wann der Tabak in der Zigarrenfabrik zur Weiterverarbeitung benötigt wird.
Ein Glücksfall also, dass sich die Qualität des Tabaks mit jedem weiteren Tag in den Tercios sogar verbessern kann und sich die doch recht langwierigen Prozesse der Fermentation und Reifelagerung am Ende mit der Produktion einer erstklassigen Zigarre auszahlen.