Wenn Sie sich schon immer gefragt haben, welche Maße ein Robusto- oder Coronaformat vorzuweisen hat, möchten wir Sie an dieser Stelle auf den Artikel Zigarrenformate verweisen. Im Folgenden jedoch werden Sie einige Anmerkungen zu den verschiedenen Formen von Zigarren zu lesen bekommen. Die Form sagt nichts darüber aus, wie lang oder wie dick eine Zigarre ist, vielmehr gibt sie Aufschluss darüber, wie der Körper an sich geformt ist, ähnlich wie der Körper eines Menschen, der auch mal mehr oder weniger Rundungen aufweisen kann.
Parejo vs. Figurado
Von ihrer Grundform her lässt sich fast jede Zigarre entweder als Parejo oder als Figurado fassen. Das Wort parejo stammt aus dem Spanischen und bedeutet so viel wie gleich. Parejo Zigarren sind jene, deren Körper gleichmäßig zylindrisch verläuft. Im Gegensatz dazu stehen die Figurado Zigarren, deren Form durch spitz zulaufende Enden bestimmt ist, damit verläuft der Körper nicht gleichmäßig, sondern ist zu einem oder sogar beiden Enden hin gebogen.
Eine Ausnahme bietet die sogenannte Culebra Zigarrenform. Hierbei handelt es sich um meist drei Zigarren, die zopfartig miteinander verflochten sind. Dadurch erhalten die Zigarren, wenn man sie entwirrt, einen spiralförmigen Körper. Zu erleben bei der La Flor Dominicana Culebra Especial oder der Villiger Original-Krumme Junior.
Eine Unterform der Figuradozigarren stellt die Chisel dar. Der Name bezieht sich auf das Zugende der Zigarre, das wie ein Pfeifenmundstück, also etwas abgeflacht, geformt ist. Auch hier hat La Flor Dominicana mit der Double Ligero Chisel oder Chiselito zwei interessante Exemplare im Sortiment. Aber auch der deutsche Zigarrenvertrieb Dalay bietet mit der Maduro Chisel eine Zigarre mit abgeflachtem Mundstück an.
Zigarren im Figurado-Format:
Rund vs. Boxpressed
Neben der weitläufig bekannten runden Zigarrenform gibt es auch die Boxpressed Form. Der Körper der Zigarre erscheint hier eckig, so als wäre er in einer Kiste gepresst worden. Dies kann sehr extreme Ausmaße haben wie die La Flor Dominicana Factory Press IV zeigt, deren perfekte Kanten wirken, als wären sie mit dem Lineal gezogen worden. In den meisten Fällen ist die Pressung jedoch nicht ganz so extrem. Weitere boxpressed Formate wären u.a. die Zigarren von La Aroma del Caribe, Flor de las Antillas oder Dalay Maduro. Die eckige Zigarrenform, die besonders in den USA sehr beliebt ist, hat den Vorteil, dass das Zugverhalten gerade bei großen Formaten etwas besser ist. Als praktisches Plus lässt sich eine boxpressed Zigarre, sollten Sie sie einmal kurz ablegen wollen ohne einen Aschenbecher zur Hand zu haben, gut auf dem Tisch platzieren, ohne dass Sie Angst haben müssen, dass sie wegrollt.
Auch hier gibt es eine kleine Ausnahme, denn eckige kubanische Zigarren werden nicht als boxpressed, sondern als spanish pressed bezeichnet, obwohl sich dahinter die gleiche Zigarrenform verbirgt. Möglicherweise geht dies auf die Spanische Zeder zurück, die oft Ausgangsmaterial bei der Fertigung einer Zigarrenkiste ist.
Als eine dritte Zigarrenform werden auch ovale Vitolas produziert. Vom Aussehen her einer boxpressed ähnlich, fehlen hier jedoch die scharfen Kanten, sodass sich optisch eine wunderbar ovale Form ergibt. Die nicaraguanische Marke San Lotano hat dieser Form mit der San Lotano Oval gleich eine ganze Serie gewidmet.
Letztendlich ist die Form aber wie so vieles beim Zigarrenrauchen Geschmacksache. Eine Auswirkung auf das Aroma hat sie in den seltensten Fällen, ein Statement ist sie aber alle mal.