Das Rauchen einer Zigarre bietet auf ganz verschiedenen Ebenen eine große Abwechslung. Man kann zwischen verschiedenen Fertigungsländern wählen, die eine ebenso breite Auswahl an Tabaksorten mit unterschiedlichsten Stärkegraden und Aromen bieten. Auch das Format einer Zigarre, das auch Vitola oder veraltet Façon genannt wird und das Verhältnis zwischen Länge und Durchmesser der Zigarre angibt, bietet eine immense Bandbreite, da sich je nach Format auch die geschmackliche Ausprägung einer Zigarre ändern kann. Vorschriften, wie eine Zigarre geformt sein sollte, gibt es keine, jedoch haben sich über die Jahre gebräuchliche und mittlerweile in den Maßen halbwegs festgelegte Formate entwickelt. Je nach Vorliebe und der Zeit, die der Genießer in den Smoke investieren möchte, hat er die Wahl unter zahlreichen Zigarrenformaten. Ob lang und dünn, kurz und dick, klein und schmal oder lang und voluminös, den Ausprägungen sind fast keine Grenzen gesetzt. Es gibt lediglich zwei Gesetzmäßigkeiten, von denen jede Zigarre entweder die eine oder die andere erfüllt: Parejo und Figurado. Parejo Zigarren haben eine gleichmäßig zylindrisch verlaufende Form, Figurados laufen an einem oder sogar an beiden Enden spitz zu, sodass der Körper unterschiedlich dick ist.
Die wichtigsten Zigarrenformate
Die Anzahl an verschiedenen Zigarrenformaten ist so groß, dass an dieser Stelle wirklich nur die gebräuchlichsten aufgeführt werden sollen. Die Zigarrenformate, die mit Abstand am häufigsten produziert werden, lassen sich an zwei Händen abzählen. Vitolas wie Robusto, Corona, Churchill, Torpedo, Toro, Panetela und Cigarillo sind die heute wohl weit verbreitetsten und damit auch bekanntesten. Zu jedem Format gibt es meist noch mehrere Unterformate, die etwas kleiner, größer, dicker oder schlanker sind. Diese werden dann dementsprechend mit dem Vorsatz Petit oder Small bzw. Grand oder Long benannt. Wenn die Länge und auch der Durchmesser etwas größer ausfallen, wird dem Formatnamen oft ein Double vorangestellt.
Liste der gebräuchlichsten Formate und ihre Maße:
Format |
Länge in mm |
Durchmesser in mm |
Ringmaß |
80 bis 130 |
bis 11,5 |
bis 29 |
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130 bis 170 |
15 bis 18,5 |
38 bis 47 |
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149 bis 162 |
16 bis 17,5 |
40 bis 44 |
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143 bis 168 |
17,5 bis 18,7 |
44 bis 47 |
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102 bis 129 |
16 bis 18 |
40 bis 45 |
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171 bis 197 |
19,5 bis 21,4 |
49 bis 54 |
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114 bis 140 |
19 bis 21,4 |
48 bis 54 |
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100 bis 110 |
19 bis 21,4 |
48 bis 54 |
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125 bis 140 |
20,6 bis 24 |
52 bis 60 |
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143 bis 168 |
19 bis 21,4 |
48 bis 54 |
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140 bis 170 |
21,4 bis 24 |
54 bis 60 |
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140 bis 170 |
19,4 bis 21,4 |
49 bis 54 |
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150 bis 155 |
16 bis 17 |
40 bis 43 |
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171 bis 200 |
17,5 bis 20 |
44 bis 50 |
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165 bis 184 |
16 bis 17,5 |
40 bis 44 |
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145 bis 175 |
13 bis 15,5 |
33 bis 39 |
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102 bis 127 |
13 bis 15,5 |
33 bis 39 |
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127 bis 170 |
12 bis 13,5 |
30 bis 34 |
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170 bis 195 |
14 bis 16 |
35 bis 40 |
Ungewöhnliche Zigarrenformate:
Robusto, Corona, Churchill und Co. – vom Namen auf die Maße schließen
Die Bezeichnungen für Zigarrenformate wurden entweder aus den Produktnamen übernommen und dann auch auf andere Zigarren angewendet oder sie wurden zu Ehren berühmter Persönlichkeiten vergeben, wie eins der wohl bekanntesten Formate, Churchill, zeigt. Die eigentliche Bezeichnung lautet Julieta No. 2. Da Winston Churchill diese Vitola zu seinem Liebling auserkor und es lange Zeit eigens für ihn mit einer personalisierten Bauchbinde produziert wurde, bürgerte sich der Name Churchill für die Zigarre, die eine stattliche Länge von 175 mm mit einem voluminösen Ringmaß von 48 verbindet und damit auch den Körpermaßen des einstigen englischen Premiers Rechnung trägt, ein.
Klassisch ist auch die Corona. Dieses Zigarrenformat verbindet Eleganz mit einem außerordentlich kraftvollen Auftreten. Nicht umsonst präsentiert sich hier die Krone unter den Formaten. Mit einer Länge von um die 140 mm und einem 42er Ringmaß verspricht sie eine mittlere Rauchdauer von circa 45 Minuten und gilt somit einigen als die perfekte Zigarre.
Etwas robuster, d.h. kürzer und dicker, kommt die Robusto daher. Eine durchschnittliche Länge von 127 mm wird mit einem Ringmaß von 48 kombiniert. Ist dieses Zigarrenformat fest gerollt, kann die Rauchdauer trotz der kürzeren Länge im Vergleich zur Corona trotzdem gut und gerne 60 Minuten dauern. Besonders bei Männern erfreut sich dieses kompakte Format großer Beliebtheit.
Auch das Torpedo Format verdankt seinen Namen der Form. Denn durch das spitz zulaufende Kopfende erinnert es an die gleichnamige Unterwasserwaffe. Figurado Formate haben durch ihre differierenden Durchmesser, den Vorteil, dass der Raucher beim Anschnitt selber bestimmen kann, wie viel er von der Zigarre entfernt, d.h. wie groß er die Zugfläche gestalten möchte, um so den Zugwiderstand zu steuern.
Welches Zigarren Format für welche Gelegenheit?
Bevor Sie sich für ein Format entscheiden, sollten Sie sich auf jeden Fall fragen, welche Rauchdauer Sie anstreben. Sollte Ihnen für den Genuss einer guten Zigarre nicht allzu viel Zeit vergönnt sein, wäre es schlichtweg Verschwendung, sich eine Double Corona oder Churchill anzustecken. Aber auch Anfänger können von zu großen Formaten und der damit einhergehenden Rauchdauer überfordert sein. Erfahrene Raucher, die gerne ein längeres und intensives Tête-à-Tête mit ihrer Zigarre genießen, können jedoch beherzt zu den großen Zigarren Formaten greifen. Manchmal ist es auch eine Frage der Tagesform oder des Geschmacks. In kleineren Formaten ist die Aromenentfaltung viel kompakter, dafür aber manchmal auch weniger vielschichtig. Schlanke Zigarrenformate dagegen neigen dazu, am Ende etwas mehr Schärfe zu transportieren, brennen aber meist sehr gut ab.
Der beste Tipp ist aber immer, einfach einmal selbst auszuprobieren, welches Format in Bezug auf Länge, Durchmesser und geschmackliche Struktur am besten gefällt. Die Auswahl ist groß und lädt zum ausgiebigen Entdecken ein.