Kappe – der würdige Abschluss einer Zigarre

Ausstanzen des DeckblattsBei der Kappe handelt es sich um einen Teil des Deckblattes, mit dem der Kopf der Zigarre verschlossen wird. Dies geschieht, indem ein Stück aus den Deckblattresten ausgewählt und mittels des Casquillos, einem zylinderförmigen Messer, in runder Form ausgestanzt wird. Dieses runde Deckblattstück wird mit Hilfe eines farblosen und geschmacksneutralen pflanzlichen Klebers auf den Kopf der Zigarre geklebt, um das Deckblatt zu befestigen. Manch eine Zigarre besitzt sogar bis zu drei Kappen, die übereinander auf den Zigarrenkopf geklebt werden. Die Größe der Kappe nimmt dabei von unten nach oben ab. Ihren Ursprung haben die sogenannten Triple Caps in Kuba, heute findet man aber auch Zigarren aus der Dominikanischen Republik, Honduras oder Nicaragua mit dreifacher Kappe.

Zeichen für Handarbeit

Die Kappe ist das Markenzeichen der handgefertigten Zigarren. Handgemachte Zigarren sind auch heute noch etwas ganz Besonderes. Es benötigt einige Jahre, um die Kunst des Zigarrenrollens zu erlernen. Nach Abschluss der Ausbildung werden die Torcedores, je nach Können, in sieben unterschiedliche Leistungsklassen eingeteilt. Die Professionalität der Torcedores sorgt dafür, dass handgefertigte Zigarren von konstanter Qualität sind. Durch geschicktes wählen der Einlagenmenge erhalten die Zigarren ein optimales Zugverhalten und einen fantastischen Geschmack. Durch die ideale Rollweise können im Laufe des Rauchgenusses verschiedene Aromen ausgemacht werden. Neben den am Kopf abgerundeten Formen gibt es auch jene Kappen, die am Zugende zu einem kleinen Zipfel gedreht werden. Diese Variante der Kappe ist häufig bei sehr hochwertigen Zigarren wie der Montecristo Especiales oder Drew Estate Liga Privada Unico Dirty Rat anzutreffen. Die sogenannten Curly Heads oder Pigtails geben der Zigarre ein verwegenes Aussehen, fallen aber wie jede Kappe dem finalen Cut zum Opfer.

Das Anscheiden der Zigarre

Zigarren mit einer Kappe müssen zuerst angeschnitten werden, bevor man sie rauchen kann. Wenn die Zigarre nicht angeschnitten wird, kann sie nicht ihr volles Aroma entfalten und dem Zigarrenraucher entgehen köstliche Geschmackserlebnisse. Für das Anschneiden der Zigarre stehen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung. Man kann zwischen einer Zigarrenschere, einem Cutter und einem Zigarrenbohrer wählen. Jedes Werkzeug hat seine eigenen Vorzüge und die Wahl hängt von den Vorlieben des Zigarrenaficionados ab. Niemals jedoch sollte die Zigarrenkappe abgerissen oder mit den Zähnen geöffnet werden. Dadurch wird die Zigarre beschädigt und man kann sie nicht zu hundert Prozent genießen, da rohe Tabakschnipsel in den Mund geraten. Und so aromatisch und geschmackvoll gerauchter Tabak auch ist, roher Tabak ist ungenießbar. Deshalb lohnt sich die Investition in ein ordentliches Werkzeug in jedem Fall.

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