Latakia Pfeifentabak

Aus etwas exotischeren Anbauregionen wie zum Beispiel dem Libanon, Zypern oder Syrien stammt mit dem Latakia Pfeifentabak ein beliebter Würztabak, der heutzutage ein sehr wichtiger Bestandteil in verschiedensten Tabakmischungen ist. Namensgeber des Tabaks ist die gleichnamige Stadt Latakia, eine Hafenstadt in Syrien, wo der Anbau bereits seit dem 17. Jahrhundert erfolgt.

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Latakia – nichts weiter als ein Zufall? 

Wann genau der erste Latakia hergestellt wurde, ist bisher nicht eindeutig geklärt worden. Oftmals wird die Zeit um das Jahr 1800 angegeben. Sicher ist nur, dass der erste Latakia-Tabak in Syrien angebaut wurde und dass es, ähnlich wie beim Cavendish, mehr eine zufällige Entdeckung war, die schon bald zu einer traditionellen Herstellung führte.

In Syrien war es damals üblich, geerntete Tabakblätter für einige Zeit in den Häusern aufzuhängen, um sie zu trocknen und dann rauchen zu können. Auf dem Dachboden eines Hauses wurde jedoch ein Teil der Ernte vergessen, die nun über etliche Monate dort hängen blieb.  In diesem Zeitraum waren die Tabakblätter nun ungewollt dem häuslichen Feuer, der damit verbundenen Wärme und vor allem den verschiedenen Gerüchen, die durch das Verbrennen des Holzes und das Zubereiten unterschiedlicher Mahlzeiten im Kochfeuer entstehen, ausgesetzt. Der Rauch verlieh den Tabakblättern ein ganz eigenes, würziges Aroma – der Latakia war geboren.

Luft, Sonne und Feuer

Das heutige Herstellungsverfahren des Latakia Pfeifentabaks teilt sich auf in mehrere Prozesse: Nach der Ernte werden die Blätter zuerst an der Luft getrocknet („air curing“). Meistens wird die Ernte auch direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt („sun curing“) und abschließend bindet man die Tabakblätter zu Bündeln zusammen, welche man wiederum über offenes Feuer („fire curing“) hängt. Dieser letzte Schritt der Herstellung erfolgt zumeist in Scheunen, die nahezu geschlossen sind. Somit sind die aufgehängten Blätter direkt dem Rauch ausgesetzt und werden mit kleinen Rauchpartikeln bedeckt, zudem entstehen vor allem in dieser Zeit das typische, rauchige Aroma des Latakia und dessen schwarze Farbe.

Eine geschmackvolle Ergänzung in Mischungen 

Kenner schätzen diesen Tabak vor allem wegen seines sehr intensiven Geschmacks und des würzigen Aromas. Im Tabak selbst finden sich nur geringe Zuckeranteile, auch der Nikotingehalt fällt sehr niedrig aus. Dennoch ist der Latakia Pfeifentabak aufgrund seiner Würze zum puren Rauchen nicht geeignet, sondern dient eher als geschmackvolle Beigabe in Tabakmischungen, wo er anteilig bis zu 50 Prozent enthalten ist. Vor allem in englischen Mischungen wie etwa „Dunhills Nightcap“ oder „Early Morning Pipe“ ist Latakia ein grundlegender Bestandteil.

Die beste Anbauqualität wird übrigens in Syrien erzielt, der syrische Latakia ist eher mild im Geschmack. Weiterhin unterscheidet man noch den zyprischen Latakia, dessen Aroma kräftiger ausfällt, wobei der jeweilige Geschmack abhängig ist vom Holz, das bei der Feuertrocknung verwendet wird.