Perique Pfeifentabak

Eine indianische Tabaktradition

Seinen Namen hat der Perique dem Farmer Pierre Chenet zu verdanken. Eben dieser nutzte im Jahr 1824 erstmalig das auch heute noch verwendete Verfahren der Gärung (Fermentation) unter Druck, welches dem Tabak ein ganz eigenes Aroma verleiht. Der ursprüngliche Anbau dieses Tabaks wird jedoch seit etwa 400 Jahren den Indianern der Choctaw und Chickasaw zugeschrieben, bei denen Chenet, dessen Vorname Pierre im spanischen als Kosename „Perique“ lautet, diese Tabaksorte entdeckte. Heute wird Perique nur noch in St. James, einer Kleinstadt nahe New Orleans, Louisana angebaut. Inzwischen gibt es nur noch drei Farmer, die diesen Tabak kommerziell herstellen und vertreiben.

Reifung im Holzfass

Wenn im Juni jeden Jahres die Tabakblätter eine dunkle, grüne Farbe haben, werden sie zum Abend hin geerntet und zum Trocknen aufgehängt. Nach etwa zwei Wochen wird der verbliebene Schmutz von den Blättern entfernt und diese werden mit Wasser befeuchtet und per Hand gepresst. Anschließend werden die zusammengerollten Blätter in Fässer eingelagert und dort unter Druck gesetzt, um das letzte Quäntchen Luft auszupressen. Einmal im Monat werden die Fässer geöffnet und die Tabakblätter neu vermischt, um dann einen weiteren Monat im Inneren des Holzfasses der Gärung ausgesetzt zu werden. Details der Zubereitung des Perique werden heute jedoch von den Herstellern geheim gehalten. In alten Rezepten gehören unter anderem Rum, Essig, schwarze Gewürznelken und sogar ein wenig Zimt dazu.

Das Warten lohnt sich

Nach etwa einem Jahr, meist auch etwas mehr, erhält der Tabak sein ganz eigenes Aroma und wird durch die Gärung milder und würziger im Geschmack. Er besitzt nun eine dunkelbraune Färbung, die fast schwarz wirkt und weist einen hohen Nikotingehalt auf. Aus diesem Grund ist ein pures Rauchen nicht möglich, weshalb Perique vor allem als Würztabak in geringen Mengen zu anderen Tabakmischungen dazu gegeben wird. Kenner schätzen Perique wegen seines strengen Geschmacks und des würzigen, aber süßlichen Aromas und so findet sich dieser besondere Tabak als Beigabe z.B. im Escudo oder in Dunhills Elizabethian Mixture.

Perique bietet den Liebhabern gewürzter Tabake ein traditionell amerikanisches Geschmackserlebnis, überzeugt durch seine intensive, aber lohnenswerte Reifung und verleiht den Tabakmischungen, denen er beigesetzt wird, einen ganz eigenen, würzigen Geschmack.